Dienstag, 8. Dezember 2009

Dose geleert - tot

8. Dezember 2009
Ratten schrecken vor nichts zurück

Eine Frau geht in Lausanne an Bord, nimmt eine Getränkedose mit, das Schiff legt ab, sie setzt die Dose an die Lippen, stillt ihren Durst. Zwei Tage später stirbt sie in einem Krankenhaus. Die Ärzte stellen bei der Autopsie fest: Die Frau ist vergiftet worden. Klingt wie aus einem Krimi. Stammt aber vom Kantonsspital in Genf. Wird seit zehn Jahren behauptet. Jetzt wieder. Dieses Mal wird die Warnung angeblich von der Ärztekammer für Oberösterreich verschickt.


Immer wieder gibt es Witzbolde, die mails mit Schreckensmeldungen verschicken. Viele fallen darauf herein. In diesem Fall soll Rattenurin auf der Dose die Todesursache gewesen sein. Deshalb lautet der dringende Rat: Getränkedosen gründlich reinigen, bevor man diese an die Lippen setzt. Für die Reinigung empfohlen wird Geschirrspülmittel.

Mail-Empfänger, die in diesen Tagen Schaum vor dem Mund haben, sind auf diesen Scherz hereingefallen, werden ihn sogar weitergeleitet haben. Der Verfasser sitzt derweil in der Metro, denn ein Gutachten eines spanischen Instituts Inmetro hat er auch noch erfunden. Darin stehe: Viele Getränkedosen sind verseuchter als öffentliche Toiletten.

Mit dieser Übertreibung allerdings ist diese mail zwar nicht in der Dose, dafür aber im Eimer. Hoax hin, Scherz kaputt gemacht. Gesammelt werden solche Falschmeldungen von der Technischen Universität Berlin. Wenn man einmal schauen möge, bevor man auf jeden Unsinn hereinfällt.