Dienstag, 16. September 2008

Crazyphon

16. September
Ypsilanti will die Linke "ziemlich genau nageln"

„Dann brauch ich in Hessen nicht mehr aufzutauchen“, ist Andrea Ypsilanti ihrem Demächst-wieder-Parteichef Franz Müntefering über den Mund gefahren, als er ihr einen Job in der Bundespartei anbot. Doch am Telefon war gar nicht „Münte“, sondern Jochen Krause von radio ffn. Der hat schon häufiger für Furore gesorgt. Sein „Crazyphon“ ist bei den Hörerinnen und Hörern des niedersächsischen Privatsenders beliebt, als Stimmenimitator führte er schon so manches kuriose Gespräch mit Prominenten.

Andrea Ypsilanti jedoch untersagte die Ausstrahlung des Telefonates, die SPD drohte dem Sender inzwischen mit Klage. „Die Lage ist ruhig“, versicherte die hessische Sozialdemokratin zwar dem falschen „Münte“, aber mit dem „Crazyphon“ ist es wohl wie nach ihrer Auffassung mit den Jusos, die sie für „nicht kontrollierbar“ hält, denn das Video von diesem Telefongespräch taucht im Internet an immer neuen Stellen auf. Bei YouTube wird schon ein „Ende der Zensur“ gefordert.

Wie die Sache ausgeht, steht noch nicht fest. Das scheint bei den Verhandlungen der SPD mit den Linken anders zu sein. Andrea Ypsilanti versicherte Jochen Krause: „Wir wollen sie schon ziemlich genau nageln.“ Na denn, ffn!

Das Video

Montag, 1. September 2008

Bild-Zeitung

1. September 2008
Kinners, die "Bild"-Zeitung werdet ihr niemals lesen?

“Bild dir deine Meinung”: Kinners, diese Zeitung werdet ihr nie lesen?

Wie jener Dreikäsehoch, der jüngst auf einem Stützrad-Drahtesel an mir vorbeigestrampelt ist, Sandalen und weiße Söckchen an den Füßen und auf den Lippen die Liedzeile “Bildung aus der Bild”. So weit ist es also schon gekommen: Das Boulevardblatt aus dem Springer-Verlag wird von Dreijährigen verarztet.

Doch das tun nicht nur Dreijährige: Im zweiten Quartal 2008 sind täglich durchschnittlich 3 411 506 Exemplare von dieser “Angst-Hass-Titten-Wetterbericht”-Zeitung verbreitet worden, im zweiten Quartal 2007 waren es 3 556 447 Exemplare, im zweiten Quartal 2006 3 612 694 Exemplare.


Weiter bergab geht´s auch mit diesen beiden Mädels, die sich am Samstag in einem Wilhelmshavener Vorgarten in die Lüfte geschaukelt haben und dabei sangen: “Du hast den schönsten Arsch der Welt”.

Die werden sich als Erwachsene nie und nimmer dafür interessieren, wenn sie dermaleinst eine Kanzlerin haben, die vor einer Oper in Österreich tief blicken lässt.

Doch es kommt für dieses Springer-Blatt noch schlimmer: Morgen Abend nimmt Oliver Kahn endgültig Abschied von der Fußballbühne. Ein letztes Mal dürfen “Bild”-Reporter auf einen Ausraster und somit auflagensteigernde Fotos hoffen - aber auch diese Hoffnung ist trügerisch.

Denn: In einem Abschiedsinterview gibt sich der “Thetan” gelassen, er habe sich zwar ein wenig auf das Spiel gegen die deutsche Nationalelf vorbereitet, aber wichtiger seien ihm bereits zukünftige Projekte, wie: “Zunächst werde ich an Schulen in Bayern versuchen, den Schülern klarzumachen, dass Talent allein nicht reicht. Ich freue mich auf diesen direkten Kontakt. Erfolg im Leben hat man vor allem mit Ausdauer, harter Arbeit und Willen zur Leistung. Um zu gewinnen, braucht es nicht den Besten, sondern den Hartnäckigsten.“

Mit der Hartnäckigkeit ist das allerdings so eine Sache: Wenn eine Schülerin oder ein Schüler hartnäckig schlechte Noten nach Hause bringt, bekommen die Eltern so einen Hals…

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