6. Oktober 2008
Plauen - ganz im Süden?
Die so genannten "neuen Bundesländer" scheinen für einige Medienvertreter immer noch weiße Flecken auf der Landkarte zu sein. Auch ein Sportredakteur der "Wilhelmshavener Zeitung" scheint sich auf dem Weg zu einem Spiel verfahren zu haben. Mit diesem Brief soll er auf die richtige Fährte gelockt werden:
Glaubt man Ihrem Sportredakteur, dann ist der SV Wilhelmshaven nicht nur mit einem Unentschieden aus Plauen, sondern auch aus dem „südlichsten Südzipfel von Sachsen“ zurückgekehrt. Das bereitet mir geographische Probleme, denn eins ist nur möglich: Entweder fand das Spiel in Plauen statt, also nicht im „südlichsten Südzipfel von Sachsen“ oder es wurde in Bad Brambach, Adorf oder Bad Elster ausgetragen und somit dort, wo Ihr Sportredakteur das Vogtlandstadion angesiedelt hat.
Wenn ich in dieser Gegend Urlaub mache, dann erreiche ich m. E. mit Plauen das Zentrum des sächsischen Vogtlandes. Die restlichen Kilometer zum „südlichsten Südzipfel von Sachsen“ kann ich entweder mit der Vogtlandbahn (= ein Expo-Projekt) hinter mich bringen oder als Autofahrer auf einer Straße, die sich hoch und runter durch das Elstergebirge schlängelt. Dabei komme ich durch Adorf und erreiche –wenn ich rechts abbiege – Bad Elster oder – wenn ich diese Straße nicht verlasse – Bad Brambach als Grenzort zu Tschechien.
Noch ein paar Anmerkungen zum „südlichsten Südzipfel von Sachsen“: Er ist nicht nur landschaftlich reizvoll, man kann dort auch einiges lernen – für den Öffentlichen Personennahverkehr zum Beispiel. Steigt man in den Zug oder in den Bus, wird der Fahrpreis nach den Kilometern berechnet, die man zurücklegt. Das nenne ich gerecht. Außerdem kommt es in dieser Region immer wieder zu Begegnungen mit der jüngeren deutschen Vergangenheit, denn die in der DDR Herrschenden haben dort gern ihre freien Tage verbracht.
Ein aufklärerischer Beitrag für www.onlinezeitung24.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen