Mittwoch, 19. Mai 2010

Medien und Eishockey-WM

19. Mai 2010
Und sagen kein einziges Nachrichtenwort

Nun also der größte Erfolg bei einer Eishockey-Weltmeisterschaft seit 2003: Mit einem 2 : 1-Sieg gegen die Slowakei hat das deutsche Team den Sprung ins Viertelfinale geschafft. Gegen die Schweiz am Donnerstag ist sogar das Halbfinale drin.

In der Zwischenrunde hätten die Jungs von Uwe Krupp Russland beinahe in die Verlängerung gekämpft, nach einer Schwächephase gegen Weißrussland kehrte die Mannschaft zu alter Stärke zurück, jeder flitzte für jeden hinter dem Puck her, bis die Slowakei vorübergehend resignierte, beinahe aber noch den Ausgleich in letzter Sekunde geschafft hätte. Dann nur noch Jubel auf dem Eis und auf den Rängen.

Denoch ist die Eishockey-WM immer noch nicht in allen Medien angekommen.  Immer noch gibt es Radiostationen, die kein einziges Nachrichtenwort über dieses Ereignis verlieren, das bislang fast 450 000 Fans in die Stadien gelockt hat. Über die Verletzung von Michael Ballack dagegen wird stündlich berichtet. Als sei die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika für die Deutschen beendet, bevor sie begonnen hat.

Woran liegt´s? Ist dieses Spiel zu schnell für eine kontinuierliche Berichterstattung? Oder liegt es an den Fans? Fest steht: Die sind friedlich - in den Stadien und in den Fanzonen. Manche kostümieren sich zwar verrückt, doch: Niemand dreht durch. Angefeuert werden die Mannschaften getrennt, gefeiert wird gemeinsam. Ist deswegen zu wenig am Medienknochen?

Haben etwa zu viele Reporter den Satz verinnerlicht: "Only bad news are good news"?

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