Sonntag, 14. November 2010

Wilhelmshaven lebt

14. November 2010
Alle Gräber sind leer

In der noch nicht ganz vorweihnachtlichen Zeit denkt die "Wilhelmshavener Zeitung" (WZ) bereits österlich und somit an die Frage von Jesus: "Was sucht Ihr den Lebenden bei den Toten?" Der Rest steht nicht in der Bibel, sondern in einer Gebührensatzung.

Die hat sich ein Redakteur der WZ genau angeschaut. Aus welchen Gründen und wo auch immer. Vielleicht sogar auf dem Friedhof in der Friedenstraße, auf dem bis zum 13. November 2010 viele Tote geruht haben. Jetzt nicht mehr. Sind alle wieder quicklebendig geworden. Per Schlagzeile. Die da lautet: "Mit neuen Friedhofsgebühren kann man leben".

Das WZ-Wunder wird sich herumsprechen, beispielsweise bis zu einer Lebensversicherung, die fortan mit dem Slogan wirbt "Mit neuer Lebensversicherung kann man sterben". Nur nicht in Wilhelmshaven. Dort ist nur noch Ostern.

Da in der Friedenstraße seit gestern alle Gräber leer sind, steigt die Einwohnerzahl der bisher schrumpfenden Stadt an der Jade sprunghaft. Müssen also Baugrundstücke her. Können in der Friedenstraße geschaffen werden. Doch die werden nicht reichen, denn eine Stadt, in der man mit neuen Friedhofsgebühren leben kann, wird eine große Anziehungskraft entwickeln. Bieten sich Eingemeindungen an. Sehr bald schon bis Nord- und Südpol, denn wer will schon woanders sterben, wenn er in Wilhelmshaven leben kann?

Das wäre zwar das Ende aller Lebensversicherungen, aber wer will schon mit neuer Lebensversicherung sterben? Nicht einmal Versicherungsvertreter...

Die Leute, die vor langer Zeit vor der Nordseepassage Fahnen gehisst haben, müssen etwas geahnt haben. Auf den Fahnen steht "Wilhelmshaven lebt".

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