Freitag, 31. Dezember 2010

Grußworte 2011

31. Dezember 2010
Eines untreuen Ehemannes

Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu, 2011 steht vor der Tür. Aus dem vergangenen Jahr gehen meine Frau und ich gestärkt hervor. Wir haben so manche Krise gemeinsam gemeistert, wenn ich wieder einmal von einem Seitensprung zurückgekehrt bin. Im nächsten Jahr will ich nicht mehr so oft untreu sein. Die Zahl meiner Seitensprünge werde ich auf die Hälfte reduzieren. Das spart Kosten für Sekt, Blumen und Pralinen, die immer nur die anderen Frauen bekommen haben. Meine Frau noch nie. Das soll auch so bleiben.

31. Dezember 2010
Von Guido Westerwelle

Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu, 2011 steht vor der Tür. Aus dem vergangenen Jahr gehen die FDP und ich gestärkt hervor. Wir haben so manche Krise gemeinsam gemeistert, die es ohne mich gar nicht gegeben hätte. Das soll auch so bleiben.

31. Dezember 2010
Eines unartigen Kindes

Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu, 2011 steht vor der Tür. Aus dem vergangenen Jahr gehen meine Eltern und ich gestärkt hervor, denn mein Kinderarzt hat mir im Sommer Ritalin verschrieben. Nun werden meine Eltern und diese Droge jede Krise meistern, bis ich mir endlich andere Drogen besorgen kann.

Dienstag, 28. Dezember 2010

Zerstreutes Wohnen

28. Dezember 2010
Diesen Ratgeber kann man behalten

Im Alter kann man die meisten Ratgeber gleich wieder vergessen. Doch diesen kann man behalten. Heinz-Peter Tjaden, Redakteur und Schriftsteller aus Wilhelmshaven, macht sich auf die Suche nach der Schönheit des Betagtseins. In "Zerstreutes Wohnen - Ratgeber für alle ab 70" schildert er den Alltag eines Ehepaares und hangelt sich so von Problemlösung zu Problemlösung. Immer wieder präsentiert der Autor überraschende Lösungen und erklärt mit viel Humor die Ursachen für Schwierigkeiten im Alter.


Ob Einkauf oder Arztbesuch, ob Essen auf Rädern oder altersgerechte Lektüre (Beispiel "Senioren-Bravo") - Heinz-Peter Tjaden nimmt Senioren bei der Broschüren-Hand und hält ihnen den Spiegel vor, der durchaus nicht matt sein muss.

Enkelkinder werden jetzt wohl diesen Ratgeber downloaden oder bestellen, Oma und Opa damit ein unvergessliches Geschenk machen. Auch, wie man diese Broschüre wieder loswerden kann, verrät Heinz-Peter Tjaden, der in Wilhelmshaven als Oberbürgermeister kandidiert.

Heinz-Peter Tjaden, "Zerstreutes Wohnen - Ratgeber für alle ab 70", Lulu, http://www.lulu.com/product/paperback/zerstreutes-wohnen---ratgeber-f%c3%bcr-alle-ab-70/14410267

Dienstag, 21. Dezember 2010

Bilanz 2010

21. Dezember 2010
Geht´s noch?

Wieder geht ein Jahr. Und geht´s noch? Monatelang habe ich ein Portal fast ganz allein aktuell gehalten. Kaum wedelte aber ein Honorarprofessor der Evangelischen Hochschule für soziale Arbeit (Dresden) mit einer Klage wegen einer Artikelserie knickte der Macher der Seiten ein und jammerte sich zu einem Vergleich, der Geld gekostet hat.

Mit diesen Kosten begründete er dann verspätete Honorarzahlungen an mich und vergaß dabei völlig, dass diese Artikelserie auch einen meiner blogs füllt - und von mir nicht gelöscht worden ist, nur weil dieser Honorarprofessor einen Anwalt beschäftigt, der im Namen seines Mandanten auch vor der dreistesten Lüge nicht zurückschreckt. Für den Vergleich, der Geld gekostet hat, gab es also keinen Grund. Außer Angst. Und warum die Hochschule zu Dresden, die evangelisch sein soll, einen Honorarprofessor hat, der Lügen verbreiten lässt, wird mir ein Rätsel bleiben.

Wieder geht ein Jahr. Und geht´s noch? Da ruft mich ein Vorstandsmitglied der so genannten Europäischen Vereinigung für Kinderrechte an und fragt mich, ob ich die Pressearbeit für eine Radtour von Rüsselsheim nach Stuttgart machen könne. Der Verein werde bald eigene Seiten haben, die ich gegen Honorar pflegen solle. Ich mache mich an die Arbeit, radele vom 18. bis 20. September 2010 auch noch mit und bleibe auf meinen Kosten sitzen.

Die internette Homepage des Vereins gibt es bis heute nicht. Und im  Vereinsvorstand schiebt man die Schuld immer auf einen anderen. Schließlich flitzt die Vorsitzende sogar zum Staatsanwalt und zeigt mich wegen Betruges an. Deswegen soll ich bei der Polizei in Wilhelmshaven eine Aussage machen. Lehne ich ab. Und wie reagiert darauf die Vorsitzende? Sie zieht die Anzeige wieder zurück! Angeblich ist sie von einem Vorstandsmitglied getäuscht worden.

Wieder geht ein Jahr. Und geht´s noch? Seit Ende September 2010 vertrete ich eine Mutter aus Münster, bin seit dem 11. November 2010 Patenonkel ihrer beiden Kinder. Doch das Jugendamt trennt weiter die Geschwister, sucht für das Mädchen eine Pflegefamilie und der Junge soll beim Kindesvater bleiben. Dieser Kindesvater äußert privat andere Auffassungen als vor Gericht und begründet das mit Druck vom Jugendamt. Wenn er offiziell sage, was er wolle, werde er den Jungen los.

Das Jugendamt als Ergänzungspfleger, die Vormünderin und der Verfahrensbeistand der beiden Kinder bilden eine Mauer gegen das Kindeswohl. Auf die schreibt der Verfahrensbeistand, dass ich "querulatorisch" auftrete, dann schreibt sie sogar: "Im Gegenteil zeigen die von ihm nach meinem Eindruck blindwütig eingesetzten Mittel seine Bereitschaft, die Kindesmutter mit allen Mitteln in einer Weise zu unterstützen, die weder ihr noch den Kindern zugute kommen kann." Und was soll ich daraus lernen? Dass man eine Mutter, die um ihre Kinder kämpft, nicht zu unterstützen hat? Das Jugendamt von Münster hat immer Recht? Sieht aber inzwischen ein, dass die Trennung der Geschwister kein Dauerzustand sein kann...Immerhin!

Wieder geht ein Jahr. Und geht´s noch? Ich kandidiere in Wilhelmshaven als Oberbürgermeister-Kandidat. Inzwischen wundern sich viele darüber, dass die Lokalzeitung das so weit wie möglich verschweigt. Jemand schreibt deswegen sogar einen Leserbrief an die Zeitung. Der bis heute nicht abgedruckt worden ist.

Wieder geht ein Jahr. Und geht´s noch? "...ist es eine Angelegenheit der Fach- und Dienstaufsicht über die Staatsanwaltschaften, auf solche Beschwerden wie die von Ihnen erhobene angemessen zu reagieren. Die Aufsicht über die Staatsanwaltschaft obliegt dem Niedersächsischen Justizministerium", schreibt mir am 8. November 2010 die Frau des niedersächsischen Ministerpräsidenten Dunja McAllister. Deshalb habe sie meine Eingabe an das Ministerium weitergeleitet. Dort wird aus meiner Eingabe erst keine Eingabe, dann eine Gegenvorstellung. Mehr geschieht nicht.

Dass mich die Staatsanwaltschaft von Hannover belogen hat, bestreitet niemand. Dann ist ja alles gut?

Sonntag, 19. Dezember 2010

Quote mit Taliban?

19. Dezember 2010
Bei SAT 1 oder doch besser bei "Wetten dass"?

Die SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles bekommt bald ein Kind. Das ist noch gar nicht in Deutschland, schon beklagt die 40-Jährige die Familienfeindlichkeit in diesem Land. Andrea Nahles ist also eine Schnellmerkerin. Wenn sie bereits vor zehn Jahren Mutter geworden wäre, hätte Gerhard Schröder als Bundeskanzler vieles anders gemacht? Dann wäre sie sogar eine Vormerkerin?

Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle steht seit zehn Jahren an der Spitze einer ziemlich überflüssigen Partei. Nun will ihn die FDP überflüssig machen, damit der Deutschlandtrend die Liberalen wieder über die Zehn-Prozent-Marke spült. Und schon verspricht dieses Spülmittel wieder, dass politisches Geschirr so sauber wird wie nie zuvor?

Johannes B. Kerner hat für SAT 1 eine Talkshow am Hindukusch gemacht. Interessierte aber kaum jemanden. 1,01 Millionen schalteten ein. Steigt die Quote, wenn sich schwer bewaffnete Taliban als Gäste anbieten und sich dazu verpflichten, dass sie den Moderator kurz vor Mitternacht über den Haufen schießen? Oder wären die besser aufgehoben bei "Wetten dass", wo man sich an Verletzte bereits gewöhnt hat?

Ursula von der Leyen will jedem Hartz-IV-Empfänger monatlich fünf Euro mehr geben. Ist der Opposition zu wenig. Deswegen stellte sie sich im Bundesrat quer. Bis der Vermittlungsausschuss monatlich sieben Euro mehr genehmigt hat, vergehen Monate. Macht im März eine Nachzahlung von 21 Euro. Und schon fliegt jeder Hartz-IV-Empfänger in den Süden und Fluggesellschaften heben fröhlich vom Umsatz-Boden ab?

Bevor Christian Wulff Bundespräsident geworden ist, stellte er in Niedersachsen neue Minister ein. Dann einen neuen Ministerpräsidenten. Der entließ jetzt eine Ministerin. Ihr Nachfolger soll exzellent sein - war aber nicht die erste Wahl. Die anderen wollen Ministerpräsident werden?

Sonntag, 12. Dezember 2010

Der Iran und Münster

12. Dezember 2010
Alle Weihnachten wieder zuhause?

Das Schicksal der beiden "Bild-am-Sonntag"-Reporter, die seit 63 Tagen in einem iranischen Gefängnis sitzen, bewegt die Medien. Die Angehörigen appellieren heute an den Iran. "Eltern und Schwestern hoffen auf gemeinsames Weihnachten", heißt es in der "Bild am Sonntag". Die beiden Lieben sollen bei ihren Lieben sein.


Das wünscht sich auch eine Mutter aus Münster. Das wünscht sich auch die Familie, die in Costa Rica lebt. Das wünscht sich auch die Botschafterin dieses mittelamerikanischen Staates. Sie schreibt am 18. November 2010 an das Oberlandesgericht von Hamm: "Ferner möchte ich zum Ausdruck bringen, dass sowohl ich als auch das Land, das ich vertrete, vollstes Vertrauen in die deutsche Justiz haben und hoffen, dass diese traurige Angelegenheit bald zum Einvernehmen aller Beteiligten und vor allem von Frau S. zu Ende kommt."

Das Oberlandesgericht von Hamm entscheidet zurzeit über das Schicksal eines knapp 18 Monate alten Mädchens und eines drei Jahre alten Jungen, die vom Jugendamt der Stadt Münster getrennt worden sind. Das Mädchen lebt bei einer Bereitschaftspflegemutter, der Junge beim Kindesvater.

In der Spanischen Katholischen Mission sollten die beiden Kleinen am 19. Dezember 2010 getauft werden. Die Anmeldung zur Taufe stammt vom 11. November 2010. Darin stehen drei Namen von Paten. Ein Name hat die Behörden aufgeschreckt.

Dabei handelt es sich um einen Patenonkel, der mit der Mutter seit zweieinhalb Monaten um die Rückkehr der Kinder kämpft. Nach Studium aller schriftlichen Unterlagen sagt er: "Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum dieser Mutter die Kinder weggenommen worden sind." Das sagt auch eine Tagesmutter, die sich eine Zeitlang um die Familie gekümmert hat, das sagt auch eine Hebamme.

Vor der Taufe wollte dieser Patenonkel seine Patenkinder kennenlernen. Darauf hat die Verfahrenspflegerin negativ reagiert. Negativ reagierten auch das Jugendamt von Münster und der Anwalt des Kindesvaters.

Vor dem Familiengericht in Münster erklärte eine Mitarbeiterin des Jugendamtes von Münster, die den zuständigen Mitarbeiter am Freitag vertrat und nach eigenem Bekunden mit dem Fall gar nicht vertraut war, dass man nichts gegen die Taufe habe, aber etwas gegen den Umgang des Patenonkels mit seinen Patenkindern, die Verfahrenspflegerin behauptete, für einen solchen Umgang sei es zu früh und der Anwalt des Kindesvaters stellte sogar den Antrag: "Ausnahmsweise dem Antragsteller insofern die Kosten für dieses Verfahren aufzuerlegen, da seine Rechtsverfolgung erkennbar als von vornherein aussichtslos erscheint. Ihm geht es offensichtlich durch die unter seiner Beteiligung geführten Verfahren in der vorliegenden Parteikonstellation nur darum, Gerichten und Behörden Schwierigkeiten zu machen, ohne dabei tatsächlich das Wohl der betroffenen Kinder im Auge zu haben."

Wenn der Iran jetzt diesen Anwalt einschalten würde und der mit einer ähnlichen Begründung von "Bild am Sonntag" die Übernahme der Kosten für den Kampf um die Rückkehr von zwei Reportern verlangen würde, bräche in den Medien ein Sturm der Entrüstung los. Zu Recht.

Bleibt die Hoffnung: Beide Reporter und beide Kinder sind Weihnachten wieder zuhause.

Dazu eine Bildergeschichte

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Keller-Kinder

8. Dezember 2010
Spielen nicht mehr Fußball

Wenn die eigenen Stürmer nicht mehr oft genug und die gegnerischen Stürmer zu oft treffen, dann wissen Vorstandsmitglieder am besten, dass jetzt der alte Trainer raus- und ein neuer Trainer ins Geschehen hineingeworfen werden muss. Ob der neue Trainer mit anderen Mannschaften Erfolge gefeiert hat oder nicht, ist nicht entscheidend, Hauptsache, jemand ist entlassen und ein anderer eingestellt worden. Macht jetzt auch wieder der VfB Stuttgart. Wenn es nach der "Bild"-Zeitung geht, die gern das Personalkarussell der Bundesliga in Schwung hält.


Als Erster in dieser Saison fliegen sollte eigentlich der Trainer von Hannover 96. Doch Mirko Slomka drehte "Bild" mit seiner Elf eine Punkte-Nase - und schon ist eine Vertragsverlängerung Medienthema.

Nun treffen die Trainer-darf-länger-bleiben-Mannschaft und die Mannschaft-bekommt-vielleicht-einen-neuen-Trainer-Mannschaft in der AWD-Arena aufeinander. Die Keller-Kinder von Jens Keller müssen gewinnen, wenn (vorübergehende) Ruhe einkehren soll. Dafür müsste trainiert werden. Ist aber nicht möglich. Die Spieler des VfB Stuttgart sind so sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, dass sie sich auf dem Trainingsplatz ineinander verkeilen. Der Ball rollt nicht mehr - dafür rollt bald der Keller-Kopf?

Warum wartet der VfB-Trainer darauf? Warum nimmt er nicht die Beine in die Hand und wird Handballtrainer? Zum Beispiel. Verspielt hat Jens Keller doch offenbar, warum lässt er dann noch mit sich spielen und von "Bild" dabei vorführen?

Samstag, 4. Dezember 2010

Wunderkinder

4. Dezember 2010
Die Schule der Nation ist nicht das Jugendamt!

So kennen es Eltern: Kaum haben die Kleinen gefragt "Darf ich heute Nacht bei euch schlafen?", kaum sind einem die Kleinen morgens über den Bauch zum Gesicht gekrabbelt, kaum sind die Kleinen mit einer Zuckertüte in die Schule gegangen und kurze Zeit später mit Abitur wieder herausgekommen, kaum haben sich die nicht mehr Kleinen für das Studium verabschiedet, dann stehen sie schon mit Mann oder Frau vor der Haustür und bringen sogleich ihre Kinder mit. Die Windeln der Kleinen sind kaum gewechselt, schon machen sie einen zu Oma und Opa.

Kinder, sagt man dann, wie die Zeit vergeht! Ist alles viel zu schnell gegangen! Muss aber nicht sein. Jugendamt einschalten! Gewinnt Zeit aus einer unerschöpflichen Quelle. Für Wunderkinder. Die nichts mehr durcheinander bringen.

Wie zurzeit noch ein Dreijähriger. Über den merkt eine Verfahrenspflegerin in Zusammenarbeit mit dem Vater an, dass der Kleine einfach nicht in der Lage sei, "die unterschiedlichen Aufgaben der SPFH als Umgangsbegleitung einerseits und als Familienhilfe andererseits" auseinander zu halten. Das müsse geändert werden.

Noch denkt dieser Junge, jedes Mal sei auch die Mutter dabei und freut sich wie ein Schneekönig - da aber nach Auffassung dieser Verfahrenspflegerin geteilte Freude wohl doppelte Freude ist, schickt sie den Dreijährigen wahrscheinlich demnächst zur Volkshochschule, wo ein Kursus "Mathematik mit Jugendämtern" angeboten wird. In dieser Zeit könnte man den Jungen zwar auch zur Mutter und zum Vater lassen - aber lassen wir das!

Die Schule der Nation ist nicht die Bundeswehr, hat dermaleinst ein Bundeskanzler gesagt. Das war am 28. Oktober 1969. Und was soll man am 4. Dezember 2010 sagen? Dies: Die Schule der Nation ist nicht das Jugendamt! Von diesem Bundeskanzler stammt übrigens auch die Feststellung, wie wichtig Kinder und junge Leute für Erwachsene sind. Ohne die Heranwachsenden würden uns, hat er gesagt, die Füße einschlafen.

In vielen Städten gibt es Jugendparlamente. Die sollten schleunigst die Arbeit von Jugendämtern auf die Tagesordnung setzen!

Kommissar Internet berichtet weiter fleißig