Sonntag, 22. Mai 2011

Nun Sex

22. Mai 2011
Und Belästigung als Medienthema

Die Medien hetzen hinter jedem Thema her. Dazu benötigen sie einen Aufhänger. Dieses Mal den Chef des Internationalen Währungsfonds, der ein Zimmermädchen sexuell belästigt haben soll. Allein dieser Vorwurf reicht für Empörung bei Zeitgenossen, die erfahren, dass der 62-Jährige im gleichen Haus eine Wohnung beziehen will. Mit Fußfessel. Unter strengen Auflagen. Mit so einem wohnt man nicht gern unter einem Dach. Hat er doch  ein Haus am Broadway gefunden, machen Fotografen Schnappschüsse. Die werden abgedruckt, als hätten wir noch nie ein Haus gesehen.

Dann kommen Experten ins Medienspiel. Die gibt es auch für sexuelle Belästigung, was nicht bedeuten soll, dass sie selbst Täter sind. Sie beschäftigen sich mit dem Thema. Die legen Studien und Umfrageergebnisse vor. Demnach ist jede zweite Frau schon einmal am Arbeitsplatz sexuell belästigt worden. Die meisten jedoch behalten das für sich, sagen die Experten. Weil sexuelle Belästigung nur schwer zu beweisen sei.

Würde diese Zahl stimmen, dann könnte man überhaupt nicht mehr begreifen, warum ein 62-Jähriger, der ein Zimmermädchen sexuell belästigt haben soll, für eine derartige Empörung sorgt. Dann müsste doch unter jedem Dach zumindest ein Täter leben, der Verständnis für den IWF-Chef hat. Die Empörung vieler Zeitgenossen wäre also nur gespielt.

Das wäre ein Armutszeugnis. In dem stünde: Viele haben immer noch ein gestörtes Verhältnis zur Sexualität. Bei denen kribbelt es nie. Die müssen immer gleich zur Sache kommen. Notfalls mit Gewalt. Ob nun mit psychischer oder physischer.

Gedankensprung: Aus einer aktuellen Studie geht hervor, dass sich nicht nur Kinder flegelhaft benehmen, Erwachsene tun das ebenfalls. Sie sind also schlechte Vorbilder. Gutes Vorbild allein reicht zwar nicht, um die Kleinen davon zu überzeugen, dass man mit Zärtlichkeit, Ehrlichkeit, Offenheit und Verständnis ein schöneres Leben führt als ohne, aber Menschen, die selbst nicht tun, was sie von anderen verlangen, sind zudem auf einem morschen Holzweg.

Wie die sexuellen Belästiger. Die allerdings immer noch ein vornehmlich männliches Thema sind. Frauen belästigen nie sexuell? Tun sie. Wird gar nicht bestritten. Doch dann wird ganz schnell wieder die Tagesordnung aufgerufen. Weil nicht sein darf, was nicht sein kann? Und die Zahl der sexuell belästigten Männer verschwindend gering ist?

Dann muss ich eine Ausnahmeerscheinung sein. Schon als Auszubildender bin ich von zwei Frauen sexuell belästigt worden. Die eine fasste mich bei jeder Gelegenheit an,  die andere reagierte dermaßen wütend auf die Ablehnung eines eindeutigen Angebotes, dass ich froh war, als ich die Abteilung wieder verlassen durfte.

Ob man den unbefangenen Umgang mit Sexualität und somit den Spaß an der Sexualität lernen kann, sei dorthin gestellt, wo die Fragen gelagert werden, die niemand beantworten kann. Und schon steht ein Kind im Schlafzimmer und fragt: "Was macht ihr denn da?" Mammi und Pappi zucken zusammen und bedecken blitzschnell ihre Blöße und antworten: "Nichts."

Das ist der sexuelle Urknall in vielen Elternhäusern. Und wenn dieses Kind Jahre später einen sexuellen Knall hat, wundern sich alle? Dass mit dem Vorbild hatten wir schon. Gilt auch hier. Und was ist mit Patentrezepten? Die gibt es auch nicht.

Könnte man jedoch meinen, wenn man im Internet die "richtigen Anmachsprüche" findet. Wäre ja auch noch schöner, wenn eine Frau einem Mann im Vorübergehen ein Lächeln schenkt, ohne dazu überredet worden zu sein. Wenn man morgens neben ihr aufwachen würde ohne Gebrauchsanweisung. Dann wären doch sogar Sexualberater überflüssig, die das Liebesleben wieder aktivieren.

Schönen Dank! Wenn ich mir auch nur vorstelle, ein Sexualberater würde einer Frau und mir Tipps geben, wie wir füreinander wieder verführerisch werden, und sie hielte sich daran, bekäme ich einen Lachkrampf. Zaubern kann man lernen, den Zauber nicht.

Die Hand, die unsere Hand streift, die Berührung, die uns Schauer über den Rücken jagt, der Gedanke, der um den anderen kreist wie ein bunter Vogel um einen blühenden Baum, das zärtliche Wort, das nie verklingt, können der Beginn eines zärtlich-wilden Spiels sein. Das keine Regeln kennt...

1 Kommentar:

Johannes Schumacher hat gesagt…

http://www.news4press.com/Die-Evolution-und-die-sexuelle-Macht-von-Maenner-und-FrauenN_592460.html


Pressemitteilung vom 17.05.2011 08:24:57 [ID 592460 / Vermischtes]
Die Evolution und die sexuelle Macht von Männer und Frauen



Machtgeile Männer - missbrauchende Mütter und das Ende eines Mythos

(News4Press.com)

Guten Tag, ich würde mich freuen, wenn ich zur Diskussion beigetragen hätte.

Johannes Schumacher