Schwer beschäftigt. Foto: Tjaden
21. August 2010
Nicht im Tierheim - sondern klug
Mike wäre beinahe in einem Tierheim gelandet. Das haben mein Neffe und ich verhindert. Das bereuten wir nie. Denn Mike ist ein kluger Hund. Schnuppert er sich über eine Wiese oder den Deich entlang, begrüßt er jeden Hund, ob groß oder klein, ob braun oder weiß, ob hübsch oder eher nicht, ob jung oder alt, freundlich, wenn er freundlich empfangen wird. Sonst geht er seiner Schnupper-Wege.
Noch nie hat sich Mike danach erkundigt, woher der andere Hund stammt, was Frauchen oder Herrchen beruflich macht, ob jemand nur zu Gast ist oder in Wilhelmshaven zuhause, wie groß das Körbchen des anderen Hundes ist oder ob er gar keins hat, er freut sich, wenn Grund zur Freude besteht. Man kann durchaus sagen: Mike genießt das Leben. Anstrengen muss er sich dafür nicht. Waffenbesitz lehnt er ab, Kriege führt er nicht, er spekuliert auch nicht an der Börse mit Hundefutter.
Würde ich Mike einreden wollen, dass er gefälligst Vorurteile zu haben hat, würde er mir nicht zuhören. Aus einem Grund: Er würde das nicht verstehen. Seine Kumpels auch nicht. Die organisieren keine Unterschriftensammlugen, damit nur noch Hunde in ihre Nähe dürfen, die so riechen wie sie, die so schnell laufen wie sie und ebenso gern herumtoben wie sie. Sie zünden keine Hundehütten an, um jemanden zu vertreiben, sie kläffen nichts Hundefeindliches, sie hetzen weder gegen Pudel noch gegen Bernhardiner - und dass es deutsche Schäferhunde gibt, wissen sie gar nicht.
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