Freitag, 4. April 2008

SoKo Toscana

4. April 2008
Alltägliche Betrachtungen: eines Weinglases

Wein, Weib und Tod: Freitags ist im ZDF Krimi-Zeit, sehenswert sind die Ermittlungen der SoKo Leipzig, weil sie nicht in einem realitätsfernen Raum stattfinden, sondern Bodenhaftung haben.

SoKo Toscana könnte eine ähnlich spannende Krimi-Serie werden, die Drehbücher liefert das italienische Wochenmagazin „L´Espresso“. Als erste Szene des Pilotfilmes böte sich an: Jemand nippt an einem Weinglas, dann leert er das Glas und fällt tot vom Stuhl. Schnitt.
Folgen eines alltäglichen Einkaufs?

Die Beweislage für die SoKo Toscana wäre schwierig. Handelt es sich um Mord oder um die Folgen eines alltäglichen Einkaufs? Wenn die Sonderkommission am Tatort dieses Wochenmagazin finden würde, wäre das zwar ein Indiz - mehr aber auch nicht, denn jemanden mit Wein aus Italien bewirten, ist noch nicht verboten.

Außerdem: Auch für einen potenziellen Mörder dürfte es nicht leicht sein, genau die richtige Flasche für einen gezielten Anschlag auf das Leben eines anderen zu erwischen. Obwohl: Unmöglich ist es nicht.

20 Winzer in Pansch-Verdacht

Immerhin 20 Winzer aus verschiedenen Regionen Italiens verkaufen laut „L´Espresso“ Wein, der als Mordwaffe infrage kommen könnte. Beigemischt sind diesem Rebensaft dieser Quelle zufolge Düngemittel und Salzsäure.

Obwohl so die Produktionskosten um bis zu 90 Prozent gesenkt worden sein sollen, sind diese zweifellos edlen Tropfen in den Läden nicht billiger geworden - preiswerter auch nicht. Doch: Potenzielle Mörder zahlen sicherlich auch überhöhte Preise, wenn sie auf diese Weise in den Besitz einer ansonsten unverdächtigen Mordwaffe kommen.
Da diese Tötungsmittel nach der Beschlagnahme von 600 000 Flaschen knapper geworden sind, könnte der Preis sogar noch steigen. Wie sich das auf die Zahl der Todesopfer auswirkt, ist noch nicht bekannt. 25 waren es im Jahre 1986. Seinerzeit wurde italienischer Wein mit Methanol veredelt…

Bei den Ermittlungen könnte die SoKo Toscana also auch in Archiven stöbern - womit weitere Krimifolgen gesichert wären - und die SoKo Leipzig bekäme Quoten-Konkurrenz, die bekanntlich das TV-Geschäft belebt - Mordopfer aber nicht wieder belebt. So soll es doch in spannenden Geschichten auch sein…

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